24. Februar 2014 Sayed Mohammed
Die Behörden in Bremgarten AG haben beschlossen, den Immigrant_innen das Betreten von viel besuchten öffentlichen Orten wie zum Beispiel, Parks, Kinos und Freibädern zu verbieten.
So haben sie Bremgarten, das ein schöner Ort ist, zu einem Käfig gemacht. Dieser Käfig ist wunderschön und goldig, aber man ist unglücklich darin.
Seit langer Zeit lebt die Menschheit auf der blossen Erde. Während diesen Tausenden von Jahren, von der Steinzeit bis zur heutigen Moderne, haben die Menschen gelernt, ihr Essen zu finden und zuzbereiten, sich anzuziehen und untereinander zu kommunizieren. Insgesamt haben sie gelernt zu leben.
Mit der zunehmenden Bevölkerung entstanden Rechte und Pflichten, damit die Menschen angenehmer leben können und ihre Grenzen kennen lernen. Dazu wurden verschiedene Gesetze erlassen, wie Zivilrecht, Privatrecht, Strafrecht, öffentliches Recht und internationales Recht. Unter all diesen Gesetzen hat das internationale Recht eine spezielle Bedeutung, da diese Gesetze nicht ein einzelnes Land betreffen, sondern alle Länder, die sie unterschrieben haben. Diese Länder sind Mitglieder einer internationalen Vereinbarung und die Bevölkerung profitiert davon.
Ein Zweig des internationalen Rechts ist das Asylwesen. Aufgrund der zunehmenden Bevölkerung und mangelnder Ressourcen verändern sich die diesbezüglichen Gesetze in verschiedenen Ländern jährlich und werden strikter.
Zusammengefasst in einem Satz besagen die internationalen Gesetze, dass die Grundbedürfnisse der Asylsuchenden gestillt sein müssen:
1) ein Dach über dem Kopf
Das Land entscheidet selbst, in welchem Landesteil die Asylsuchenden untergebracht werden sollen. Die Unterkünfte, wo Asylsuchende untergebracht werden, entsprechen aber nicht den Standardansprüchen dieses Landes.
2) Die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln muss soweit gewährleistet sein, dass der_die Asylsuchende nicht verhungert.
3) Versorgung mit Kleidern, damit die Asylsuchenden nicht nackt herumlaufen. In mehreren Fällen aber sind die Kleider von sehr schlechter Qualität.
Das Hauptziel meines Artikels ist, Sie auf den neusten Entscheid des Jahres 2013 in Bremgarten im Kanton Aargau aufmerksam zu machen.
Lassen Sie mich zuerst das Problem in einer Frage veranschaulichen: Mögen Sie vorgeschriebene Einschränkungen? Natürlicher mag ein freier Mensch keine Einschränkungen, vor allem wenn sie von oben, von den Behörden auferlegt sind.
Wenn es so ist, haben Menschen, die eine Aufenthaltsbewilligung, Arbeit und einen guten Verdienst haben, das Recht, diejenigen, die das nicht haben, unter Druck zu setzen und sie einzuschränken?
Genau das ist im Kanton Aargau, in Bremgarten vorgefallen. Ja, wundert euch nicht! Die Behörden in diesem Kanton haben beschlossen, den Immigrant_innen das Betreten von viel besuchten öffentlichen Orten, wie zum Beispiel Parks, Kinos und Freibädern, zu verbieten.
Sie haben es ihnen in der Tat verboten und damit Bremgarten – eigentlich ein schöner Ort – zu einem Käfig gemacht. Dieser Käfig ist wunderschön und goldig, aber man ist darin unglücklich.
Keine_r von uns mag es, wenn es ihm vorenthalten wird, ins Kino zu gehen, oder wenn es einem_r nicht erlaubt ist, ins Freibad zu gehen, wenn man im Sommer die Hitze vergessen möchte, oder wenn es unseren Kindern verboten ist, im Park zu spielen, und viele weitere Dinge. Wenn wir selber in einer solchen Situation und machtlos wären, würden wir es wertschätzen, wenn die Leute, denen es besser geht, uns unterstützen würden oder mindestens unseren Schrei weiterleiten würden. Das ist die mindeste Erwartung eines Menschen gegenüber einem anderen Menschen.
Deshalb nahmen meine Freunde und ich mit dem Slogan „Friede und Menschenrechte für alle“ an einer kleinen Demonstration teil, die am Bahnhof Bremgarten begann und beim Freibad endete. So konnten wir unseren Protest als freie Menschen und unsere Unzufriedenheit gegenüber der Diskriminierung den Behörden zeigen. Das Motto der Demonstration war: „Break the Golden Cage!“
Übersetzung aus dem Persischen: Shirin Hegetschweiler
Der Originaltext auf Farsi