16. August 2023 Emilio Nasser
Im vierten Kapitel macht sich das Projekt «Shipwreck of Dreams» ein weiteres Mal auf die Suche nach den Spuren der Autonomen Schule und den Träumen ihrer Menschen im Spannungsfeld der Migrationspolitik.
Das laufende Projekt «Shipwreck of Dreams» (deutsch: Wrack der Träume) hat sich zum Ziel gesetzt, die Wahrnehmung von Migration aufzubrechen, indem es die Legende eines Bootes auf dem Genfersee nacherzählt, das Wünsche zu erfüllen vermag. Mittels Fotografien, Bewegtbildern, Zeichnungen und Worten folgt «Shipwreck of Dreams» der Geschichte der Schule. Die unsichtbaren Spuren dieses basisdemokratischen, politischen Raums, der 2008 von Migrant:innen und Lokalen gegründet wurde, sollen mit den unerhörten Stimmen derer am Rande der Gesellschaft verbunden werden.
Menschen, die mit der Geschichte der Schule verwoben sind, schrieben ihre Träume, Hoffnungen und Ängste auf Papierschiffe, welche sie in kollaborativen Porträts als Hüte tragen – inspiriert durch die Erzählung über das wunscherfüllende Boot. Ihre Umdeutung ermöglicht es, über Repräsentation, Zugehörigkeit, Rassismus, soziale Ungerechtigkeit und politische Grenzen nachzudenken. Letztendlich erforscht «Shipwreck of Dreams» die prekären Bedingungen von Migration und versucht, Vertriebene dazu zu befähigen, ihre eigenen Geschichten und Träume zu erzählen. Die Bildstrecke dazu finden Sie am Anfang dieses Artikels.
Das Projekt ist Teil einer laufenden Sammlung von Werken unter dem Namen «La memoria es un pantano» (deutsch: Erinnerung ist ein Sumpf), die lokale Geschichten neu aufgreifen. Diese sollen angesichts einer sich ständig verändernden Welt erfasst und nacherzählt werden, um Räume für gemeinschaftliche Arbeitskontexte zu schaffen, in denen Visionen und spekulative Narrative umgedeutet werden können.
(Übersetzt von Souri Thalong)