5. Oktober 2018 Redaktion

IDEAL NEWS 2.0

Christoph B. ist pflegebereit | Botschaftsasyl wieder eingeführt | Polizei geht Undercover in die ASZ | Mario Fehr bleibt | Kriegsnobelpreis an Trump, Putin und Bin Salam | Syrerinnen und Syrer retten leben

Lesen Sie hier unsere Presseschau:

Bilick: Altersmild: Christoph B. ist pflegebereit

In die Jahre gekommen und alt geworden, überlegte sich Herr B., wie und wo er in sanfte, umsorgende Hände kommt. Fündig wurde er im Autono- men Pflegeheim Zürich (APZ). Mittlerweile spricht er fliessend Serbisch, Polnisch, Kurdisch, und er kann sogar tanzen. Seinen Pflegerinnen erzählt B.: «Hier fühle ich mich nicht ausgegrenzt oder aussortiert.» Er arbeitet fleissig an seinem Buch «Macht ist fragil, denn das Leben ist labil». Sein Hab und Gut vermacht er all jenen, die verfolgt, ausgegrenzt oder auf der Flucht sind. Herr B. ist sehr beliebt im APZ. Auf einen Besuch von Herrn Köppel wartet er immer noch vergeblich, Rösti isst er nicht so gern.

Neue Zeitung: Kehrtwende von Sommaruga: Botschaftsasyl wieder eingeführt

Die sozialdemokratische Schweizer Bundesrätin Simonetta S. hat eigenhändig das Botschaftsasyl wieder eingeführt. Dabei erhielt sie Unterstützung von einem Zusammenschluss aus Kreuzfahrt-Liebhabern und Jachtbesitzern, die die Nase voll haben. Sie beklagen sich, die herumtreibenden Leichen seien für sie ein ärgerliches Hindernis. Bundesrätin S. zitierte in ihrer Rede Hugo Fasel (Caritas): «Die Illusion, dass alle in die Schweiz kommen wollen, ist völlig absurd.» Sie nann- te als Beispiel Syrien, wo seit Jahren Bürgerkrieg herrscht. 99,3 Pro- zent der Syrer sind dort oder in den umliegenden Ländern geblieben.

Tages-Anreizer: Polizei geht Undercover in die ASZ

In fröhlicher Erwartung, dass dort kriminelle Machen- schaften am Werk sind, hat die SP (Stadtpolizei Zürich, nicht zu verwechseln mit der Sozialdemokratischen Partei) drei verdeckte Ermittler in die ASZ eingeschleust. Nach sechs Monaten intensiver Ermittlungstätigkeit kam bloss einer der drei, Herr Liebhart, zurück. Er berichtet von lernbegierigen und überaus freundlichen Menschen, von der guten Atmosphäre und Ängsten vor Polizeikontrollen. Seine zwei ehemaligen Arbeitskollegen sind mittlerweile zum Aktivismus konvertiert. Herr Liebhart schreibt regel- mässig eine Kolumne in der hauseigenen Polizei-Zeitung zum Thema «Racial Profiling».

80 minuten: Heldenhaft: Mario Fehr bleibt

2017 zog Mario Fehr in die Notunterkunft in Urdorf und grenzte sich selbst ein (siehe Papierlose Zeitung 2017). Dort wurde es Mario aber zu eng. Nachdem im Oktober 2017 der ORS-Bunker in Uster geschlossen und die Insassen transferiert wurden, be- setzte Mario den Uster-Bunker. Seither weigert er sich, den Keller zu verlassen. Mario ist bis heute renitent geblieben und hat sich verbarrikadiert. Darauf hat sich die Gruppe «Bleiberecht für Mario» formiert und organisiert Aktionen. Eine Sprecherin der Gruppe sagte gegenüber dieser Zeitung: «Mario kämpft schon lange gegen die ‹Asylkalypse› und für das Recht auf Bunker und Eingrenzung. Er ist ein Held.»

Basar Zeitung: Kriegsnobelpreis an Trump, Putin und Bin Salman: Assad akzeptiert Entscheidung nicht

Der Kriegsnobelpreis 2017 geht an US-Präsident Trump, den russischen Präsidenten Putin und den saudischen «Reformer» Mohamed bin Salman. Während Trump und Putin schon früh die Favoriten waren, kam die Nominierung Salmans für viele, die nichts von den Massenmorden im Jemen wussten, als Überraschung. Dick Cheney, der aktuelle Vorsitzende des Komitees für den Kriegsnobelpreis, dankte allen Kandidaten für ihre ausserordentliche Leistung, die sie erbrachten, um Millionen Menschen auf der ganzen Welt Krieg und Zerstörung zu bringen. Das Komitee hatte es nicht leicht, den Gewinner für dieses Jahr zu finden. Die Staatsführer Israels, der Türkei und Syriens – Netanjahu, Erdoğan und Assad –, welche am Anfang ebenfalls als Favoriten gehandelt wurden, sind sehr enttäuscht. In einer gemeinsamen Mitteilung kritisieren sie die Wahl als unfair und parteiisch. Sie versprechen, mehr Blut zu vergiessen, bis sie ihren Traumpreis erhalten.

Watsnot: Syrerinnen und Syrer retten Leben

Laut der UNO haben fast 12 Millionen Syrer auf der Flucht für die Ret- tung von Leben gekämpft. Diese Rettungsaktion war das Schwierigste, was sie bisher erlebt haben. Eine der Lebensretterinnen berichtet von Grenzen, Kugelhagel, Bomben und Gummibooten. Etwa 300’000 schafften es ins menschen- und freihheitsliebende Europa. Sie schafften es, ein Leben zu retten, nämlich ihres. Sie flohen, um zu leben. Die Familien warten noch in der Türkei auf die Erlaubnis, nach Europa zu kommen.

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