8. Juni 2024 ASZ-Kunstklasse

Statt Flüchtlingskunst und Kunstflucht

Die Praxis der ASZ-Kunstklasse verschränkt die Ideen der ASZ mit dem bildnerischen Gestaltungsprozess. Wir treffen uns einmal wöchentlich an der ASZ. In der Kunstklasse haben alle einen Platz, Pinsel, Stift, Papier und eine Stimme. Wir lernen voneinander, unabhängig von unseren Aufenthaltsbuchstaben – wir lassen uns nicht trennen –, und werden mit unseren Bildern mutiger und stärker. Wir haben Porträts mit Bleistift, Kohle und Pastellkreide gezeichnet und Mehrschichtbilder mit Gouache und diversen Malwerkzeugen gemalt. Es entstanden individuelle und kollektiv geschaffene Bilder. Unsere Praxis ist durch Vielfalt geprägt, was die Menschen, die Werkzeuge, die Themen, die Inspirationen, die Methoden und die Ziele betrifft.Dabei ist unsere Praxis weder pure Therapie in eisigen Zeiten, in denen wir von Begriffen wie «Remigration» und «Flüchtlingswelle» umgeben sind, noch wollen wir Kunst, angesichts des Schreckens, für unnötig erklären.Wir sind die ASZ-Kunstklasse. Unser Haus muss noch gebaut werden.


Abbildungen: Kollektive Arbeiten der ASZ-Kunstklasse (Anastasia, Andrey, Deniz, Ella, Kidane, Muzii, Samson und weitere), Kohle auf Papier. Dargestellt sind Menschen, die die Überfahrt von Libyen nach Lampedusa geschafft haben (gezeichnet nach Fotografien von Dan Kitwood). Wir wünschen ihnen und allen Menschen umgehend Diplomat:innenpässe.

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